Wandhydranten ermöglichen jedermann einen Löschversuch bei Entstehungsbränden. Sie können auch von der Feuerwehr zur Brandbekämpfung genutzt werden.
Wandhydranten sind in der Regel zum Betrieb mit Wasser bestimmt. Sie sind daher grundsätzlich nur zur Bekämpfung von Bränden der Brandklasse A nach DIN EN 2 vorgesehen (feste, glutbildende Stoffe). Nur falls dem Löschwasser ein Schaummittel zugemischt wird (Sonderfall), kann in Abhängigkeit des Schaummittels auch eine Eignung für andere Brandklassen bestehen. Hierfür sind dann entsprechende Hinweise zur Handhabung auf der Innenseite des Wandhydranten angebracht.
Für den Selbsthilfeeinsatz wird dabei unterschieden zwischen:
Hinsichtlich der (zusätzlichen) Nutzungsmöglichkeit für die Feuerwehr werden die Wandhydranten mit formstabilem Schlauch nochmal unterteilt „Wandhydrant Typ F“ oder „Wandhydrant Typ S“:
Wandhydrant Typ F (Selbsthilfewandhydrant mit Feuerwehrnutzung)
Wandhydranten des Typs F kommen stets dann zum Einsatz, wenn eine Wandhydrantenanlage bauaufsichtlich gefordert ist (z. B. in Sonderbauvorschrift und/oder im Brandschutzkonzept). Sie sind so konstruiert, dass sie nicht nur von Laien betätigt werden können, sondern auch der Feuerwehr in eine wirksame Wasserleitung zur Verfügung stellen.
Wandhydrant Typ S (Selbsthilfewandhydrant ohne Feuerwehrnutzung)
Wandhydranten vom Typ S sind die Ausnahme und ermöglichen, ähnlich wie mobile Handfeuerlöscher, die Erstbekämpfung eines Entstehungsbrandes und sind ausschließlich für die Nutzung zur Selbsthilfe vorgesehen. Sie können von der Feuerwehr in der Regel nicht zum Löschangriff genutzt werden. Diese Basis-Wandhydranten Typ S sind mit einem formstabilen, schwarzen Schlauch ausgerüstet.
In der Praxis kommt der Typ S seltener vor als der nachfolgend beschriebene Typ F, da in vielen Verordnungen (z. B. in der Verkaufsstätten-, Garagen- oder Hochhausverordnung) Kombinationswandhydranten des Typs F gefordert werden.
Von den vorgenannten Wandhydranten sind die Wandhydranten mit Flachschlauch/Feuerwehrschlauch zu unterscheiden. Dies sind Wandhydranten, die mit einem Feuerwehrschlauch ausgestattet sind.
Diese Wandhydranten sind mit einer typischen Löschausrüstung ausgestattet, wie sie auch die Feuerwehr verwendet: einem Feuerwehrschlauch, bei Wandhydranten auch Flachschlauch genannt, und einem feuerwehrtypischen Strahlrohr (Hohlstrahlrohr oder CM-Mehrzweckstrahlrohr). Sie können von Brandschutzhelfern wie auch von der Feuerwehr mit den dort installierten Ausrüstungsgegenständen eingesetzt werden.
Eine anderweitige Nutzung der Wandhydranten, als die zuvor für die Verwendung als Feuerlöschgerät mit den gegebenen Anforderungen beschriebene, ist nicht zulässig. Insbesondere die Abgabe von Wasser als Trinkwasser ist nicht zulässig.
Die für den Betrieb geltenden einschlägigen Unfallverhütungsvorschriften, sowie die sonstigen allgemein anerkannten arbeitsmedizinischen und sicherheitstechnischen Regeln und einschlägigen Normen sind einzuhalten.